Test: Kobo Aura One
Mit dem Kobo Aura One soll der Highend-Bereich der Ebook-Reader-Szene angegriffen werden. Mit dabei sind ein größerer Bildschirm, der noch dazu mit einer beeindruckenden Auflösung daherkommt. Was das Gerät sonst noch kann und ob sich die Investition lohnt, klärt der Test.
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Groß und klein zugleich
Es ist schon erstaunlich, was Kobo bei seinem neusten Ebook-Reader vollbracht hat. Aufgrund des 7,8 Zoll Bildschirms sind die Maße natürlich größer geworden – allerdings nur in der Breite und Länge. Mit nur knapp 7 Millimetern dicke ist der Kobo Aura One einer der dünsten Ebook-Reader auf den Markt und noch dazu schlanker, als viele seiner kleineren, 6 Zoll großen Kollegen.
Das führt auch dazu, dass der Ebook-Reader nur 233 Gramm wiegt. Das ist zwar mehr als die kleineren Geräte, die Gewichtszunahme beträgt allerdings nur wenige Gramm. Die Befürchtung, dass man es durch das größere Display mit einem unhandlichen Monster zu tun hat, ist also unbegründet.
Wie bei vielen anderen Geräten von Kobo hat auch der Kobo Aura One einen Wasserschutz. Dabei kann der Ebook-Reader bis zwei Meter auf Tauchstation gehen, aber das Wasser dringt nicht an die empfindliche Elektronik vor. Spritzwasser oder ein umgekipptes Glas sind für den Kobo Aura One völlig harmlos.
Die inneren Werte erinnern wieder an klassische Ebook-Reader. Ein 1 GHz-Prozessor aber immerhin 512 MB Arbeitsspeicher sorgen für ein gewohnt schnelles Betriebstempo. Die etwa 8 Gigabyte interner Speicher können dieses Mal allerdings nicht erweitert werden. Ein verschmerzbarer Punkt, da immer noch tausende Ebook in dem Kobo Aura One ein Zuhause finden.
Als Premium-Ebook-Reader ist der Kobo Aura One vor hohen Erwartungen nicht sicher. Bei der Verarbeitung kann er sie aber vollends erfüllen. Zwar handelt es sich um ein Kunststoff-Gehäuse, dieses wirkt jedoch wie aus einem Guss und kann auch hinsichtlich der Optik überzeugen, wobei die leicht abgerundeten Ecken dem Erscheinungsbild etwas Edles verleihen.
In der Hand liegt der Ebook-Reader trotz seiner Größe erstaunlich gut. Dank des geringen Gewichts und der schlanken Breite ist auch das Lesen mit einer Hand problemlos möglich, wobei Menschen mit schmalen Händen aus Bequemlichkeitsgründen wohl eher zu der beidhändigen Bedienung greifen.
Einzigartige Features
Den Wasserschutz dank Nanobeschichtung hatten wir bereits erwähnt. Aber was den Kobo Aura One wirklich einzigartig macht, ist der integrierte Blaulichtschutz. Blaulicht ist natürlich bei allen Bildschirmen zu finden und immer dann ein Problem, wenn es gilt, bald einschlafen zu wollen. Denn Blaulicht macht den Körper wach. Der Kobo Aura One besitzt nun als erster Ebook-Reader ein Feature, welches das Blaulicht in einem Nachtmodus herausfiltert. Natürlich ist die Darstellung dann nicht mehr so knackig grell, aber auch nicht störend. Ein tolles Feature, bei dem man den Unterschied bereits bei der ersten Anwendung abends feststellen kann.
Bei der Bedienung geht Kobo einen konventionellen Weg mit einem kapazitiven Touchscreen und (bis auf den Powerknopf) keinen weiteren Tasten. Die benötigt der Ebook-Reader auch gar nicht, da der eingebaute Touchscreen äußerst präzise ist und schnell reagiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Ebook-Readern hat der Kobo Aura One auch keine Probleme mit dem Seitenaufbau, der immer geschmeidig und sehr schnell geschafft wird.
Bei den Ebooks hat der Kobo Aura One zehn Schriftarten zur Auswahl. Natürlich kann auch der Seitenabstand und die „Dicke“ der Schrift eingestellt werden. Darüber hinaus klappt auch die Einstellung der Schriftgröße auf Ebook-Ebene. PDFs liest das Gerät ebenso problemlos (wobei die Darstellung etwas hakt) wie fast alle Ebook-Formate, die es gibt. Auch die Onleihe wird unterstützt.
Großartiger Bildschirm
Mit 300 PPI und einer Auflösung von 1872 x 1404 Pixeln ist das fast 8 Zoll große Display im Highendbereich anzusiedeln. Tatsächlich überzeugt das E-Ink-Carta-Display bei der Textdarstellung vollends. Ecken und Kanten kennt der Bildschirm schlicht nicht, Übergänge sind sehr weich und die Darstellung an sich gestochen scharf.
Kaum ein anderer Ebook-Reader kann so einen scharfen Bildschirm vorweisen, wie der Kobo Aura One. Dabei ist die Grundhelligkeit und Farbe bereits sehr angenehm. Das große Display spielt hier seine ganze Klasse aus und zaubert ein in jeder Hinsicht erstklassiges Bild auf das Display.
Die Beleuchtung ist ebenfalls sehr gut, gehört jedoch nicht zu den besten des Genres. An den Rändern fallen leichte Unregelmäßigkeiten auf und auch die maximale Helligkeit könnte etwas höher sein. Das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt ist die Qualität der Beleuchtung gut und die Farbe sehr natürlich.
Mit dabei ist auch ein Helligkeitssensor, mit dessen Hilfe die benötige Bildschirmhelligkeit auf Grundlage der Helligkeit in der Umgebung eingestellt werden kann. Hat diese Technik noch früher Probleme bereitet, klappt sie beim Kobo Aura One perfekt und sorgt zumeist für die idealen Verhältnisse.
Fazit zum Kobo Aura One
Der Kobo Aura One ist bei den großen Ebook-Readern ein nicht zu schlagender Konkurrent. Wer einen Ebook-Reader mit großer Bildschirmdiagonale sucht, der kommt um den Kobo Aura One fast nicht herum. Besonders das Display gehört zu den besten Bildschirmen auf dem Markt. In der Hand liegt das Gerät trotz der Größe gut. Die Blaulicht-Funktion ist nicht nur ein marketingwirksames Feature, sondern in der Praxis durchaus praktisch. Der Preis von über 200 Euro ist insgesamt angemessen und lässt als Fazit nur eine klare Kaufempfehlung zu.
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Noch einmal die wichtigsten Daten im Überblick:
- Großes, erstklassiges Display
- Dünn und relativ leicht
- Blaulichtschutz
- Wasserdicht bis zwei Meter
Videoimpressionen des Kobo Aura One
(Bildquellen: Amazon)