Test: Kobo Aura H2O

Nicht nur wasserdicht ist der neue Kobo Aura H2O – auch anderswo wurde mit der Ebook-Reader-Tradition gebrochen. Vor allem beim Display geht Aura neue Wege. Ist dieser Weg von Erfolg gekrönt? Wir finden es heraus.

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Großk(l)otz?

Für gewöhnlich sind unter Ebook-Readern 6-Zoll-Bidschirme die Regel. Kaum ein Gerät wagt es, hier aus dem vom Kunden gewohnten Schema auszubrechen (so haben etwa alle Kindle-Ebook-Reader einen 6-Zoll-Bidschirm). Nun kommt der Kobo Aura H2O: Der 6,8-Zoll-Bidschirm hört sich zunächst nicht sonderlich groß an, er ist aber schon eine gehörige Veränderung gegenüber anderen Modellen, wobei er eben nicht wie ein Klotz wirkt – doch dazu später mehr.

Im Lieferumfang befinden sich neben dem Ebook-Reader eine kurze Bedienungsanleitung, ein Putztuch sowie ein Micro-USB-Kabel für das Laden und Verbinden mit PCs. Damit bewegt sich der Aura Kobo H2O auf Branchenschnitt. Lediglich das kleine Mikrofasertuch ist eine nette Dreingabe.

Tatsächlich ist der Aura Kobo H2Oetwas tiefer, höher und länger als vergleichbare Modelle. Mit 233 g liegt das Gewicht noch im Rahmen für ein etwas größeres Gerät.

Gewohnter Kobo-Stil

Das Äußere der Kobo-Ebook-Reader ist seit jeher Grund zur Freude, da es vor allem mit Understatement überzeugt. Etwas schwärzer als die Vorgänger kommt der H2O daher, setzt aber ansonsten auf das gewohnte Äußere. Sprich: keine großartigen Schriftzeichen, guter Übergang von Display zu Rahmen und auch sonst keine Auffälligkeiten wie Knöpfe auf der Gehäusefront. Lediglich ein sehr dezentes Kobo-Logo zeigt überhaupt, welcher Hersteller diesen Ebook-Reader geformt hat.

 

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Hier stimmt einfach alles. Das Gehäuse wirkt sehr solide und sitzt wunderbar. Gleiches gilt für das Display. Für Fingerabdrücke ist das Gehäuse leider etwas anfällig – deswegen wohl das Mikrofasertuch im Lieferumfang.

Als besonderes Feature bietet der Kobo H2O eine Wassergarantie. Heißt: Mit dem Ebook-Reader  können Sie getrost ins Wasser verschwinden, solange Sie nicht hunderte Meter tief tauchen. Gegen einen Ausflug in die Badewanne spricht mit dem neuen Kobo jedenfalls nichts. Dank der IP67-Zertifizierung dürfen Sie den Ebook-Reader 30 Minuten bis zu einem Meter tief im Wasser lassen.

Der Kobo Aura H2O liegt gut in der Hand ohne zu rutschen. Erstmals verwendet Kobo an der Rückseite abgeschrägte Flächen, die sich sehr gut ins Bedienkonzept einfügen. Am unteren Rand befinden sich die Anschlüsse des Kobo hinter einer Leiste, die fest sitzt, um das Wasser abzuhalten. Hier sind der Micro-USB-Anschluss und ein Speicherkartenplatz zu finden. Wie bei Kobo üblich lassen sich die üppigen 4 GB interner Speicher um weitere Gigabytes erweitern, so dass wohl mehr Bücher darauf geladen werden können, als jemals gelesen werden können.

Der einzige Knopf des Kobo befindet sich an der Gehäuseoberfläche. Er schaltet das Gerät ein und aus. An der Rückseite befindet sich sonst kein Knopf.

Displaywunder?

Wie schlägt sich das wichtigste Detail des Ebook-Readers, das Display? Genutzt wird die übliche eINK-Technologie (auch als digitale Tinte bekannt), die augenschonende und gestochen scharfe Buchstaben erlaubt.

Wie angesprochen ist der Bildschirm mit 6,8-Zoll etwas größer als der übliche Standard der Konkurrenz. Die Auflösung beträgt 1430×1080 Pixel, die Pixeldichte damit 265 PPI, was etwas weniger ist, als beispielsweise der Kindle Paperwhite hat. In der Praxis zeigt sich das jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil. Der Bildschirm ist gestochen scharf und bereits in der Werkseinstellung ungewöhnlich hell.

Kontrast und Schwarzwert sind sehr gut und bilden ein gestochen scharfes Schriftbild ab. Die integrierte Beleuchtung kann flexibel eingestellt werden. Selbst bei sehr wenig Umgebungslicht lässt sich der Kobo Aura H2O gut ablesen. Dabei bleibt die Beleuchtung stets gleichmäßig. Nur an den Rändern lässt sie etwas nach. Die Helligkeit lässt sich stufenlos regeln.

Infrarot – Vor- und Nachteile

Bedient wird der Kobo Aura H2O ausschließlich über den integrierten Touchscreen. Dieser verwendet als einer der wenigen Ebook-Reader noch die Infrarot-Technologie dafür. Das bringt diverse Vor-, aber auch Nachteile mit sich. Für das Display hat es Vorteile, denn es entfällt eine weitere, nötige Plastikschicht auf dem Display für einen kapazitiven Touchscreen. Leider muss das Gerät so auch tiefer gebaut werden, damit das Infrarot-Netz funktioniert.

 

Die Bedienung an sich erfolgt auch über den Infrarot-Touchscreen problemlos, wobei er etwas träge reagiert. Die Menüführung ist Kobo-typisch sehr gut. Zwar muss zunächst ein Benutzerkonto erstellt werden, aber auch das geht schnell und problemlos. Die Benutzeroberfläche hat sich im Vergleich zu den Vorgängern merklich verbessert und wirkt nun aufgeräumter.

Formatvielfalt

Der Kobo Aura H2O kann alle geläufigen E-Book-Formate problemlos lesen. Mit Ausnahme des Amazon-Shops steht Ihnen also die ganze Welt der E-Books offen. Dank  CBZ- bzw. CBR können auch Comics und Mangas problemlos gelesen werden, wobei der Kobo natürlich kein Farbdisplay hat. PDF-Dateien liest der  EBook-Reader ebenfalls problemlos, sofern sie nicht zu groß sind.

Fazit zum Kobo Aura H2O

Der Kobo Aura H2O ist ein Oberklasse-EBook-Reader. Seine größte Stärke ist nicht die Wasserdichte, sondern das hervorragende Display mit einem außergewöhnlich guten Schriftbild und einer guten Beleuchtung.

Mit 233 Gramm ist er nur etwa 30 Gramm schwerer als der Kindle Paperwhite – bei einem größeren Display ist das verschmerzbar. Für etwa 180 Euro ist das Preis-Leistungs-Verhältnis immer noch gut.

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Noch einmal die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Sehr guter Bildschirm
  • Großzügiger, erweiterbarer Speicher
  • Liegt gut in der Hand
  • Einfache Bedienung
  • Viele Formate

 

Kurzvorstellung Kobo Aura H2O

(Bildquellen: Amazon, Kobo, weitere s. Impressum/Bildhinweise)

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