kobo aura N236

kobo aura N236

Der Kobo ist ein hübscher EReader

 

Test: Kobo Aura N236

Ein kompakter, leichter Ebook-Reader mit einem gestochen scharfen Display. Mit diesem Ziel tritt der Kobo Aura N236 an, um die große Konkurrenz in diesem Bereich zu schlagen. Mit welchen Waffen und Mitteln das gelingen soll, klären wir im Test.

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Solide Ausstattung

Ein Ebook-Reader muss kein Hochleistungs-PC sein, aber er muss eine flüssige Bedienung und vor allem geschmeidiges Umblättern erlauben. Damit das bei dem Kobo Aura N236 klappt, hat der Hersteller dem Ebook-Reader einen 1-GHz-Prozessor spendiert. Bei der Bedienung kommt das Gerät so keinesfalls ins Schwitzen.

Die Bedienungsgeschwindigkeit und auch die Ladegeschwindigkeit der Menüs und der Bücher sind einwandfrei. Klarer Punktgewinn. Lediglich wenn ein ein neues Buch heruntergeladen oder der integrierte Shop geladen wird, kommt es mitunter zu ein paar Sekunden Stillstand – unabhängig von der bestehenden Internetverbindung. Das ist allerdings alles im Rahmen und für Ebook-Reader nicht ungewöhnlich.

Mit 4 Gigabyte Speicher ist der Kobo Aura 236 bereits bestens gerüstet, um hunderte E-Books aufzunehmen. Wer – aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz – an die Speichergrenze gelangt, der kann aufatmen. Im Gegensatz zu den Kindle-Modellen von Amazon erlaubt der Ebook-Reader von Kobo das Einsetzen einer Speicherkarte. So lässt sich das Gerät ohne Probleme zur Bibliothek mit tausenden Büchern aufrüsten.

Zurückhaltender Stil, überzeugendes Design

Die Qualität der Verarbeitung ist gut. Das Gehäuse des Kobo Aura N236 ist solide gebaut. Hier wackelt nichts. Abgerundete Kanten sorgen außerdem für wenig Gefahr und nicht zuletzt für einen Designakzent. Das Mattschwarz des Ebook-Readers ergibt mit dem sehr dezenten Kobo-Schriftzug einen hübschen Anblick, der unseres Erachtens sogar noch etwas edler als der des Kindle Paperwhite – dem direkten Konkurrenten des Kobo Aura.

Bei den Massen zeigt sich, dass der Kobo Aura ein echtes Platzwunder ist. Mit 159 x 113 x 8,5 mm ist bei gleicher Displaygröße in alle Himmelsrichtungen kleiner als der Kindle Paperwhite. Und auch das Gewicht ist mit etwa 180 g rund 25 g leichter, als bei der Amazon-Konkurrenz. Gerade bei langen Lesesessions kann das ein gewaltiger Vorteil sein.

Die Rückseite ist leicht geriffelt, um einen besseren Halt zu erzeugen. In der Tat liegt der Kobo N236 sehr gut in der Hand. Fast etwas zu zierlich zeigt er sich, was besonders Lesefreunden mit kleinen Händen in die Karten spielt. Das Federgewicht hat als einzigen Knopf lediglich den An- und Ausknopf auf der Rückseite. Dieser Schalter ist in Türkis gehalten – eine gewöhnungsbedürftige Entscheidung für die einen, etwas Extravagantes für die anderen.

Was kann das Display?

Mit der wichtigste Bestandteil eines Ebook-Readers ist das Display. Schließlich muss es für lange Leserunden nicht nur scharf, sondern auch angenehm für die Augen sein. Über letztes muss man sich dank eINK-Technologie wenig Sorgen machen. Es ist wesentlich augenschonender, als beispielsweise der Bildschirm eines Tablets.

Mit 1024 x 758 Pixeln ist das 6-Zoll-Display nicht in der Spitzengruppe vertreten. Die 16 Graustufen werden zwar schön dargestellt, aber bei näherer Betrachtung fällt eine leichte Unschärfe auf – die etwas niedrige Zahl der Pixel per Inch (PPI) ist schuld. Lediglich 216 PPI (Kindle Paperwhite 300 PPI) sind etwas wenig, um in der ersten Liga mitzuspielen. Trotzdem ist das Bild gut und sehr angenehm. Das Display geht direkt in den Bildschirmrahmen über – das ist nicht nur sehr schön anzusehen, sondern auch praktisch, da durch den fehlenden Spalt kein Schmutz eindringen kann.

Der Kobo Aura N236 verfügt über eine eingebaute Vordergrundbeleuchtung. Im Gegensatz zu Computer-Monitoren scheint hier das Licht von vorne (oder besser gesagt von der Seite) auf das Display und erzeugt so ein natürliches Licht. Das ist ebenfalls gut für die Augen. Der Ebook-Reader setzt diese Funktion perfekt um. Die Beleuchtung lässt sich nicht nur ganz abschalten, sondern auch noch stufenlos regeln. Die Beleuchtung ist zudem äußerst gleichmäßig, etwas, woran die Konkurrenz häufig scheitert. Es entstehen kaum Lichthöfe, also Stellen, wo die Beleuchtung konzentrierter ist als an anderen Stellen.

Touchscreenlastige Bedienung

Wie angesprochen läuft die komplette Bedienung über den integrierten Touchscreen. Zum Glück reagiert dieser nicht nur schnell, sondern auch präzise. Zwar beherrscht das Gerät keine Gestensteuerung, da die Navigation aber meistens ohnehin nur aus Klicks oder Umblättern besteht, ist das kein Problem.

Die Menüsteuerung des Kobo Aura ist gut. Die Menüs sind nicht zu verschachtelt. Fast schon zu viele Funktionen beherrscht der Ebook-Reader darüber hinaus. Über eine direkte Facebook-Anbindung lassen sich Textpassagen leicht teilen. Praktisch ist die direkte Anbindung an Wikipedia und an ein Wörterbuch.

Außergewöhnlich ist, dass das Gerät auch Schach und Sudoku integriert hat, falls das Lesen zu langweilig wird. Ein Browser ist ebenfalls integriert. Hier leidet der Ebook-Reader aber unter den Problemen vieler seiner Brüder. Der Seitenaufbau ist langsam, die Darstellung oft mangelhaft. Darüber hinaus gibt es auch Apps für Smartphones und Tablets, falls der Ebook-Reader gerade nicht zur Hand sein sollte.

Formatvielfalt

Der Kobo Aura beherrscht eine wahre Fülle an Formaten, der ihm den Zugang zu so ziemlich jedem Ebook-Shop ermöglicht. An Anschlüssen wurde dagegen gespart. Lediglich ein Micro-USB-2.0-Anschluss für das Laden und eine Verbindung zu PCs sind mit dabei. Weiter schlimm ist das nicht, da das WLAN gut funktioniert.

Die unterstützten Formate:

  • EPUB
  • EPUB3
  • PDF
  • MOBI
  • JPEG
  • GIF
  • PNG
  • TIFF
  • TXT
  • HTML
  • XHTML
  • RTF
  • CBZ
  • CBR

Unser Eindruck zum Kobo Aura N236

Mit etwa 120 Euro platziert sich der Ebook-Reader von Kobo im preislichen Mittelfeld. Das Ergebnis unseres Test ist aber eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Mit Ausnahme des Displays macht das Gerät in fast jedem Bereich eine gute bis sehr gute Figur. Als offenes Gerät verfügt es gegenüber den Kindle-Modellen außerdem noch über die Möglichkeit, viele verschiedene Ebook-Quellen anzuzapfen.

Wer einen kleinen, kompakten und soliden Ebook-Reader sucht, der kann sich auf den Kobo verlassen. Als Kindle-Paperwhite-Alternative ist das Gerät also nicht so leicht zu übersehen.

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Noch einmal die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Sehr gute Beleuchtung
  • Großzügiger, erweiterbarer Speicher (Micro SD)
  • Klein und leicht
  • Moderater Preis
  • EPUB
  • Leichte Unschärfe
  • Nur eine Taste

 

Kurzvorstellung Kobo Aura

(Bildquellen: Amazon)

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