Ebook Reader Marktübersicht

Welcher Ebook-Reader ist am besten für Ihre Bedürfnisse geeignet? Worauf kommt es bei der Auswahl an? Nicht immer beantwortet der Test alle Fragen; in diesem Artikel geben wir einen allgemeinen Überblick über den Markt und die derzeit verfügbaren Modelle.

ebook reader
Welcher E-Book-Reader soll es sein? Alles, was Sie zum Kauf eines digitalen Lesegerätes wissen sollten, steht im folgenden Artikel

Zum Thema siehe auch:

Modelle, Preise und Unterschiede

Fast jeder große Hersteller hat mehr als einen E-Book-Reader im Angebot: Bei Tolino sind es zwei, bei Amazon aktuell bis zu vier; einer davon wird aber bald aus dem Sortiment fallen. Die übrigen Konkurrenten haben meist entweder nur einen oder mittlerweile gar keinen E-Book-Reader mehr im Angebot (siehe auch History).

Für unsere Kaufberatung wollen wir uns auf die Reader von Amazon und Tolino beschränken, beide decken zusammen in im deutschsprachigen Raum ca. 98 Prozent des Marktes ab.

Im Einzelnen gibt es bei Tolino die folgenden Modelle:

  • Tolino Shine 2 HD
  • Tolino Vision 3 HD
  • Tolino Vision 4 HD

Amazon unterscheidet aktuell vier E-Book-Reader:

  • Kindle („Basis“, „Kindle 7“)
  • Kindle Paperwhite (2015)
  • Kindle Paperwhite (2013)
  • Kindle Voyage
  • Kindle Oasis

Beobachter erwarten, dass der Paperwhite 2013 bald aus dem Sortiment fallen wird – Amazon dürfte die Lagerbestände räumen und den alten Paperwhite abverkaufen wollen. Der Voyage war lange Zeit das Top-Modell unter den Ebook-Readern, ehe dieser durch den Oasis ergänzt wurde.

Beim Tolino ist seit kurzem der Vision 4 HD das Topmodell. Der ältere (und etwas preiswertere) Vision 3 HD ist aber immer noch auf der Höhe der Zeit und kaum schlechter. Die Unterschiede beschränken sich auf Details (mehr in unserem Test).

Die wesentlichen Unterschiede

Das Wichtigste vorweg: Die grundlegenden Funktionen, die man fürs „digitale Lesen“ benötigt, sind auch bei den einfachsten (und billigsten) Ebook-Readern vorhanden: In erster Linie wäre hier der Bildschirm zu nennen, der nicht spiegelt und mit elektronischer Tinte arbeitet. Selbst die Bildschirmgröße steigt nicht nennenswert mit einem höheren Preis an. Die papierähnliche Anzeige ist übrigens neben der Akkuleistung bis heute der Hauptgrund dafür, dass sich E-Book-Reader gegen Tablet-PCs behaupten konnten.

bildschirm
Die Bildschirme von E-Book-Readern spiegeln nicht und können auch bei direkter Sonneneinstrahlung verwendet werden. (Bild: eigene)

Welche Verbesserungen erhält man aber nun, wenn man mehr Geld ausgibt? Die Unterschiede bei Amazon im Schnelldurchlauf: Der größte Vorteil eines Paperwhite im Vergleich zum Basis-Kindle ist die Hintergrundbeleuchtung, der Paperwhite 2015 bringt im Vergleich zu einem Paperwhite 2013 ein besseres Display und eine neue Schrift; der Voyage schließlich bietet Sensoren, die das Blättern im Buch erleichtern sollen.

Doch das sind nur die wichtigsten Merkmale, viele Unterschiede zeigen sich erst bei genauerem Hinsehen. Daher stellen wir die Modelle nachfolgend etwas ausführlicher vor, Hinweise zu den Tolino-Geräten finden Sie weiter unten.

Der „Basis“-Kindle

Das aktu­elle Ein­stiegs­mo­dell heißt schlicht Kindle, wird manchmal aber auch als Basis-Kindle oder (aktuell, 2017) Kindle 7 bezeichnet. Es entspricht im Wesentlichen dem im Som­mer 2011 in Deutsch­land vorgestellten Kindle Touch (Test), der deutlich teurer war und mittlerweile nicht mehr erhältlich ist. Ama­zon bie­tet den Kindle für knapp 70 Euro an, wobei es immer wie­der Preis­ak­tio­nen und Nach­lässe gibt – in der Vergangenheit waren bis zu 49 Euro möglich.

Der Basis-Kindle ver­fügt über einen Touch­screen, er kann und muss aus­schließ­lich mit den Fin­gern bedient wer­den – alternative Steuerungen, etwa per Tasten, sind nicht vorgesehen. Das Gerät bietet alle wichtigen Grundfunktionen, darunter etwa die Mög­lich­keit, auch im Quer­for­mat zu lesen. Der Kindle ist der All­roun­der unter den E-Book-Readern und für den Ein­stieg in die digi­tale Lese­welt sehr gut geeig­net. Zum Angebots­preis von 50 oder 60 Euro kann man nichts falsch machen. Wer aber bereit ist, 70 Euro auszugeben, fährt in vielen Fällen mit dem etwas teureren Kindle Paperwhite 2013 besser.

Kindle Paperwhite 2013

Kindle paperwhite
Das wichtigste Merkmal des Paperwhite war und ist dessen Hintergrundbeleuchtung – nun können E-Book-Fans auch ohne Nachttischlampe lesen (Bild: eigen)

Der erste Kindle Paperwhite erschien Ende 2012. Nur ein Jahr später spendierte Amazon dem Reader ein umfangreiches Facelift. Dieser zweite Reader wird heute noch (Stand: 2016) als Paperwhite 2013 angeboten.

Der wohl wich­tigste Unter­schied zum „Basis“-Kindle: Der Paper­white ver­fügt über eine inte­grierte Hin­ter­grund­be­leuch­tung. Die ist zum Lesen zwar nicht unbe­dingt not­wen­dig, aber mit­un­ter recht prak­tisch; ohne Beleuch­tung ist man – wie bei einem ech­ten Buch – auf eine Decken- oder Nacht­tisch­lampe angewiesen.

Die Beleuch­tung ist in Stufen regel­bar und stört bei guten Licht­ver­hält­nis­sen nicht. Auch das Dis­play ist bes­ser als das des Basis-Kindle. Beim Paperwhite 2013 kam erstmals eine neue Bildschirmtechnologie zum Einsatz, von Amazon „E-Ink Carta“ genannt. Mehr Pixel und ein höherer Kon­trast sor­gen für ein besseres Lesegefühl. Die Bildschirmbeleuchtung wurde ebenfalls verbessert, eine unregelmäßige Helligkeitsverteilung vor allem am unteren Rand ist aber immer noch wahrnehmbar. Beim Lesen stört dies aber praktisch nicht.

Der Paperwhite 2013 ist auch zwei Jahre später noch ein rundum gelungenes und zeitgemäßes Gerät. Wer einen günstigen Einstieg in die E-Buch-Welt möchte, liegt mit diesem Reader genau richtig. Vor allem das hochwertigere Display rechtfertigt den Kauf sowie den Aufpreis von knapp 30 Euro im Vergleich zum einfachen Kindle. Den Test finden Sie hier.

Kindle Paperwhite (2015)

Seit Juni 2015 gibt es den Paperwhite der dritten Generation auf dem deutschen Markt. Die wesentliche Verbesserung ist das 300-ppi-Display (vorher: 212 ppi), das auch im teureren Kindle Voyage zum Einsatz kommt. Die höhere Bildschirmauflösung sorgt dafür, dass der neue Paperwhite mehr als doppelt so viele Pixel hat wie das 2013er-Modell. Display und Gerät wurden aber nicht vergrößert, nur gibt es eben mehr Punkte pro Zentimeter. Äußerlich ist der Neue somit auch kaum vom Vorgängermodell zu unterscheiden.

Zudem hat der Reader die neue Schriftart „Bookerly“ erhalten, die eigens für E-Book-Reader entworfen wurde und laut Amazon „beste Lesbarkeit in allen Größen“ garantieren soll. Etwas hübscher als die vorher verwendete Standardschrift „Caecilia“ ist sie allemal. Zusätzlich hat Amazon die Silbentrennung verbessert und Wortabstände werden nun besser angepasst. So wird der unten hervorstehende Haken eines ‚y‘ unter den vorangegangenen Buchstaben geschoben, was im Typographenjargon als Unterschneidung bezeichnet wird. Folgt auf ein ‚f‘ ein ‚i‘ verschmilzt der i-Punkt mit dem ‚f‘ und die beiden Buchstaben stehen enger beieinander. Solche „Ligaturen“ sind seit Jahrzehnten ein Standard-Werkzeug von Setzern und Typographen.

Der Kindle Paper­white (wir nennen ihn fortan zur besseren Unterscheidung auch Paperwhite 2015) ist der rei­feste und durch­dach­teste E-Book-Reader. Beson­ders beim wich­tigs­ten Bestand­teil eines E-Readers – dem Dis­play – setzt er Maßstäbe. Wer mehr als nur ab und zu ein Buch liest und die Vorzüge des digitalen Lesens voll ausschöpfen möchte, sollte zu diesem Gerät greifen. Den Test des Gerätes finden Sie hier.

Kindle Voyage

Kindle Voyage
Unverwechselbares Kennzeichen des Voyage sind die neuen Pagepress-Sensoren links und rechts am Reader-Rand (Bild: Amazon/eigene)

Der Kindle Voyage war bis Mitte 2016 das hochwertigste Modell im Amazon-Shop, mit rund 190 Euro aber auch das mit Abstand teuerste.

Natürlich hatte der Voyage wie der jüngste Paperwhite das beste Display, das mit 300 ppi aufgelöst ist und über 1.448 × 1.072 Bildpunkte verfügt. Was die nackten Zahlen nicht ausdrücken, ist das tolle Lesegefühl, das sich dank der messerscharfen Buchstaben und des hohen Kontrastes einstellt.

Der teuerste E-Book-Reader bie­tet aber auch viele zusätzliche Funk­tio­nen, darunter  das „sanfte“ Umblät­tern mithilfe neuer „Pagepress“-Sensoren; dabei handelt es sich um vier zusätz­li­che Blätter-Tasten. Die integrierte Beleuchtung erhielt einige „Gimmicks“: So lässt sich eine Nachtlicht-Funktion aktivieren, welche die Lichtstärke schrittweise absenkt. Der Kindle Voyage ist außerdem der kleinste und leichteste Reader – mit gerade einmal 180 Gramm liegt er federleicht in der Hand.

Zum Start im Herbst 2014 gab es beim Luxus-Reader aber eine Reihe hand­fes­ter Pro­bleme. Neben lan­gen Lie­fer­zei­ten kämpfte eine erheb­li­che Anzahl von Gerä­ten mit Dis­play­pro­ble­men, wie es aus zahl­rei­chen Bewer­tun­gen bei Ama­zon her­vor­ging. Käu­fer berich­te­ten von „schmutzig-verwaschenen“ Tei­len und schwar­zen oder wei­ßen Punk­ten im Bild­schirm. Mitt­ler­weile schei­nen die Pro­bleme beho­ben. Die Exem­plare, die wir getestet haben, waren jeden­falls alle mängelfrei (zum Test). Ein feh­ler­lo­ser Kindle Voyage bie­tet den meisten Komfort und das größte Lese­ver­gnü­gen.

Kindle Oasis

Der Kindle Oasis hat den Kindle Voyage im April 2016 als E-Book-Referenz abgelöst und die Messlatte erneut höher gelegt. Erstmals wird damit ein E-Book-Reader zusammen mit einer Hülle ausgeliefert; dabei handelt es sich aber nicht um eine profane Schutzhülle, sondern um ein hochwertiges Leder-Täschchen inklusive integriertem Akku. Der E-Reader ist asymmetrisch gestaltet – der rechte Rand ist deutlich breiter als der linke. Die Seite ist als Grifffläche gedacht, Linkshänder können den Kindle aber auch einfach umdrehen und ihn in die andere Hand nehmen.

Der Kindle Oasis ist extrem kompakt und außerdem sehr leicht; dies macht sich vor allem bei längeren Lesesessions positiv bemerkbar. Natürlich verfügt das jüngste Amazon-Topmodell über alle Funktionen der E-Book-Reader-Oberklasse, darunter separate Blättertasten und das derzeit beste verfügbare Display. Dieses entspricht im Wesentlichen dem des Voyage und löst mit 1.448 x .1072 Bildpunkten auf. Der aktuell einzige Schwachpunkt ist der recht knapp bemessen Akku, wenn man den E-Reader ohne die zugehörige Hülle nutzen will, sowie der recht hohe Preis.

Wer etwas mehr will und das iPhone unter den E-Book-Reader sein Eigen nennen möchte, sollte zum Oasis greifen (ausführlicher Test hier). Alle anderen fahren mit einem Kinde Voyage oder einem aktuellen Paperwhite deutlich günstiger.

Tolino-Reader

Die Wahl zwischen einem Kinde und einem Tolino ist eher eine Glaubensfrage denn eine wirklich Technik- oder geräteabhängige Entscheidung. Nahezu alle wesentlichen Merkmale sind entweder identisch oder zumindest sehr ähnlich.

Der grundlegende Unterschied zwischen beiden Systemen – und damit auch die „Glaubensfrage“ – liegt in der Entscheidung für oder gegen ein offenes bzw. geschlossenes Ebook-Format. Auf dem Kindle können Sie nur Bücher im hauseigenen Amazon-Format lesen, und diese gibt es praktisch ausschließlich im Amazon Shop. Übrigens ist das nicht gleichbedeutend mit einem Kopierschutz. Es gibt durchaus entsperrte Bücher bei Amazon, diese machen aber nur etwa 20 bis 30 Prozent des Angebotes aus. Die Mehrheit der bei Amazon erhältlichen Bücher ist geschützt und lässt sich nicht auf einen anderen E-Book-Reader außerhalb des Amazon-Ökosystems übertragen.

Das konkurrierende E-Book Format heißt Epub und wird von der Tolino-Allianz vorzugsweise verwendet. Das bedeutet wiederum nicht, dass solche Bücher keinen Kopierschutz haben – im Gegenteil, diese sind in der Regel sehr wohl geschützt. Der offene Charakter des Epub-Formates zeigt sich vielmehr darin, dass jeder den Epub-Standard kostenlos einsehen und bei der Weiterentwicklung helfen kann. Epub versteht sich als offene Plattform und wird vom International Digital Publishing Forum betreut (http://idpf.org/epub).

Wer einen Kindle besitzt, kann also keine Epub-Bücher öffnen – wer einen Tolino besitzt, kann keine E-Books aus dem Amazon-Shop lesen (zumindest nicht die kopiergeschützten).

Die wirklich technischen Unterschiede reduzieren sich auf zwei bis drei Details. So gibt es eine Anbindung ans Mobilfunknetz nur bei Amazon, dafür dürfen Tolino-Benutzer wiederum das WLAN-Hotspot-Netz der Telekom nutzen. Einige Tolino-Geräte sind außerdem wasserdicht, womit der Kindle nicht dienen kann.

Tolino Shine 2 HD

Der Tolino Shine 2 HD kommt dem aktuellen Kindle Paperwhite (2015) sehr nahe. So ist nicht nur die Bildschirmauflösung mit 1.448 x 1.072 Pixeln identisch, sondern auch die wesentlichen Ausstattungsmerkmale. Der Tolino Shine verfügt ebenfalls über eine Hintergrundbeleuchtung, wenngleich diese nicht ganz die Helligkeit des Paperwhite erreicht. Dafür ist der Tolino etwas leichter und liegt ein klein wenig besser in der Hand.

Auch der Preis ist mit knapp 120 Euro an den Paperwhite angelehnt. Weitere Details hält unser Test bereit, den Sie hier finden.

Tolino Vision 3 HD

Die Ähnlichkeit zwischen Tolino Vision 3 HD und Kindle Voyage ist nicht ganz so groß. Zum einen kostet der Vision knapp 30 Euro weniger, zum anderen ist er wasserdicht – wobei wir das gleich relativieren wollen. Der Hersteller selbst spricht von einem Display mit Wasserschutz, was wohl soviel bedeuten soll, dass man damit auch relativ entspannt am Strand und in der Badewanne lesen kann.

Einige Premiumfunktionen des Kindle Voyage bringt auch der Tolino Vision 3 HD mit. So gibt es eine separate Taste zum Umblättern, die hier auf der Rückseite angebracht wurde und so beim Halten des E-Book-Reader ausgelöst werden kann.

Das Display entspricht dem des Tolino Shine und auch die übrigen Merkmale orientieren sich eher an den Modellen der E-Book-Reader-Mittelklasse. Ein Konkurrenzprodukt zum Kindle Oasis gibt es in der Tolino-Modellreihe bislang nicht. Weitere Details zu dem Gerät finden Sie in unserem Test.

Tolino Vision 4 HD

Seit Ende 2016 gibt es ein neues Topmodell unter den Tolino-Readern. Der Tolino Vision 4 HD bringt mehr Speicher, sonst aber viel Gewohntes, darunter einen Wasserschutz, das sehr gute 300-dpi-Display und Sonderfunktionen wie tap2flip.

Die wesentliche Neuerung betrifft die Beleuchtung. Nachdem Meldungen die Runde gemacht hatten, dass Ebook-Reader aufgrund der kaltweißen LED-Beleuchtung das Schlafverhalten negativ beeinträchtigen können, hat die Tolino Allianz beim Entwurf des Vision 4 reagiert und zusätzlich warmweiße LEDs integriert. Diese lassen sich nun wahlweise unter die kaltweißen LEDs mischen oder alternativ als alleinige Lichtquelle nutzen. Es ergibt sich ein Effekt, der die Lichtverhältnisse von bläulicher Mittagssonne bis zum Kerzenschein am Abend simulieren können soll. Manche Anwender kennen das eventuell schon vom PC, wo das Tool Flux für ähnliche Beleuchtungsverhältnisse sorgt. Die Farbabstimmung kann man manuell oder Uhrzeit-abhängig einstellen.

Unter dem Strich sitzt der Tolino Vision 4 die Testergebnisse der Vergangenheit konsequent fort. Technisch der Amazon-Konkurrenz (mit Ausnahme des Oasis) praktisch ebenbürtig, aber mit eigenem Vertriebs- und Ökosystem und vielen kleinen und durchdachten Zusatzfunktionen.

Ob Kindle oder Tolino ist letztlich eine Frage der persönlichen Sympathie; die aus Deutschland stammende Tolino-Allianz hat einen „Heimvorteil“, Amazon den bekannten Shop und mit dem Oasis als einziger einen Luxus-Reader im Programm.

3G: Was ist das und wer braucht es?

Bei der Bestellung eines Kindle hat man in vielen Fällen die Option, das Gerät mit oder ohne „3G“ zu bestellen. Doch was bewirkt die überhaupt und warum ist sie so viel teurer?

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Mit Kindle-Readern kann man Bücher über das Handynetz kaufen und herunterladen – natürlich nur, wenn man Empfang hat (Bild: Bigstock.com)

Den Kindle gibt es in der Regel in zwei Varianten: mit und ohne 3G-Funktion. Als „3G“ wird in Amerika das Handynetz der dritten Generation bezeichnet – bei uns ist eher der Name „UMTS“ geläufig.

„3G“-Kindle-Reader können Bücher also über das Handynetz herunterladen; man benötigt keinen WLAN-Zugang, um an neue Bücher zu kommen. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man viel unterwegs ist und dabei häufig neue Bücher lesen möchte. Die lästige WLAN-Konfiguration im Hotel entfällt und überall, wo man telefonieren kann, lassen sich mit dem Paperwhite dann neue Bücher kaufen. Für Funklöcher gelten natürlich die gleichen Gesetze – ist der Empfang weg, werden auch keine Bücher geliefert. Man kann und muss dann auf die ebenfalls vorhandene WLAN-Anbindung zurückgreifen. Amazon nutzt in Deutschland das Vodafone-Netz; hat man einen entsprechenden Handy-Vertrag, dann kann man die Abdeckung also brauchbar abschätzen. Eine Übersicht bietet auch die Webseite unter: http://client0.cellmaps.com/viewer_de.html

Die 3G-Variante des Kindle ist im Schnitt 60 Euro teurer, dafür sind aber bereits beim Kauf alle Handynetz-Gebühren enthalten; Sie nutzen UMTS mit dem Kindle also fortan kostenfrei. Zwei Ausnahmen gibt es allerdings. Die erste: Surfen können Sie nicht kostenlos – dieses Feature, welches beim älteren Kindle Keyboard 3G noch verfügbar war, wurde mit der Paperwhite-Generation gestrichen. Und zweitens: Wenn Ihnen jemand per E-Mail eine Datei auf den Kindle schickt und Sie diese per Handynetz empfangen, fallen Gebühren an. Sie können die Lieferung aber via „Mein Kindle“ abschalten. Die Nutzung von Amazon-Inhalten ist aber immer kostenlos. Wenn Sie also per Handynetz ein Buch über Amazon kaufen, ist die Übertragung auf Ihren Kindle – egal in welchem Land Sie es kaufen – gratis.

Die 3G-Option ist für Paperwhite, Voyage und Oasis zubuchbar; bei den Einstiegsmodellen hat man keine Wahl, diese sind auf eine WLAN-Verbindung oder ein USB-Kabel angewiesen.

Tolino-Geräte haben überhaupt keine Mobilfunkanbindung. Dafür stehen den Anwendern sämtliche öffentlichen Telekom-Hotspots zur Verfügung; allerdings auch hier mit Einschränkungen. Zum einen sind die tatsächlich verfügbaren Hotspots gefühlt wesentlich seltener anzutreffen als es die schiere Zahl von 20.000 Hotspots aussagen mag (dies ist eine nette Umschreibung für: „Immer wenn man einen braucht, ist keiner da“). Zum anderen ist das Surfen mit einem E-Book-Reader eine echte Qual, die Internetverbindung ist in der Regel wirklich nur für den Kauf von Büchern bzw. die Anbindung an die eigene Bücher-Cloud zu gebrauchen.

Für die meisten Anwender lohnt sich die Handynetz- und Hotspot-Anbindung nicht.

Modellübersicht

Abschließend finden Sie noch einige populäre E-Book-Reader zusammengefasst in einer Übersicht.

Modellübersicht
E-Book-Reader-Vergleichstabelle (Bild: eigene, Reader: Amazon/Tolino)

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